Die gute alte Fernsprechtechnik: Kleinanlagen
Kleine Nebenstellenanlagen: sind Anlagen, die eine Amtsleitung und 1 bis 9 Nebenstellen haben.
Mittlere Nebenstellenanlagen: haben 2 bis 10 Amtsleitungen und bis zu 100 Nebenstellen.
Nebenstellenanlagen funktionieren wie normale Vermittlungsstellen und besitzen allgemein einen Vermittlungsplatz oder Hauptstelle. Sie kommen als Wähler- oder Relaisanlage vor.
Die Fernsprechapparate der Nebenstellenanlagen haben immer eine Erdtaste.
Diese wird für Rückfragen oder Weitervermitteln benötigt. Sie können auch an Hauptanschlüssen eingesetzt werden. Die Erdtaste ist dann funktionslos.
Bei den Teilnehmern wird unterschieden zwischen:
Amtsberechtigt: Teilnehmer kann angerufen werden; Amtsgespräche selbst herstellen
halbamtsberechtigt: Teilnehmer kann angerufen werden; Amtsgespräche werden vermittelt
nichtamtsberechtigt: Teilnehmer kann nur interne Gespräche führen.
Vorzimmer-, Reihen- und Linienalagen
Vorzimmeranlagen sind Endeinrichtungen mit Sekretär- und Chefapparat(en). Sie kommen in kleinen Betrieben mit wenigen Mitarbeiter vor. Sie bestehen meist aus einem Sekretärapparat und einen bis zwei Chefapparaten. Dabei kommen alle Anrufe beim Sekretärapparat an und werden bei Bedarf weiter vermittelt. Bei Abwesenheit der Sekretärin können ankommende Anrufe auf einen Chefapparat umgeleitet werden (Nachtschalter). Davon unabhängig können die Chefapparate weitere separate Amtsleitungen haben.
Die Fernsprechapparate besitzen mehrere Tasten und Kontrolllampen bzw. Leuchttasten, die die Funktionen schalten und anzeigen.. Die Anlage selbst ist in einem Relaiskasten (Wandkasten) untergebracht. Dieser enthält auch den Wecker.
Für interne Gespräche besitzen die Apparate eine Gleichstromschnarre für den Ruf.
Bei Reihenanlagen sind alle Apparate parallel zur Amtsleitung angeschlossen. Zusätzlich bestehen zwischen den Apparaten eine interne Direktverbindung. Diese Apparate haben entsprechend der Amtsleitungen Amtstasten und entsprechend der Teilnehmer auch Ruftasten.
Eine Erdtaste kann für die Nutzung in Nebenstellenanlagen auch vorhanden sein.
Wechselsprechanlagen haben keine Telefonapparate sondern Wechselsprechgeräte. Sie sind wiederum mit dem öffentlichen Netz nicht verbunden. Interne Gespräche werden über ein eigenes Netz geführt. Im Gegensatz zu dem mobilen kompakten Wechselsprechgerät besteht die Wechselsprechanlage aus einem Wechselsprechgerät und einem Wandkasten. Das Wechselsprechgerät enthält die Bedienungselemente und Mikrofonverstärker. Der Wandkasten enthält die Relaisplatte nebst anderen Zusatzmodulen und den Wandverteiler. Dieses Netz ist als Linienverkehr, Sternverkehr oder kombinierten Verkehr ausgebaut. Linienverkehr: Hierbei sind alle Apparate Hauptsprechstellen. Jeder kann jeden anrufen.
Sternverkehr: Im Sternverkehr werden alle Gespräche über die Hauptsprechstelle geführt. Nebensprechstellen müssen untereinander durch die Hauptsprechstellevermittelt werden Kombinierten Verkehr: Im kombinierten Verkehr ist eine Nebensprechstelle gleichzeitig Hauptsprechstelle.
Die Anwahl der Teilnehmer erfolgt über Leuchttasten mit Sprachanruf oder Signalruf.
Linienverkehr Sternverkehr
Linienanlagen bestehen meist aus zwei Teilen, dem Wandapparat als Telefon und dem Sockel mit dem Linienwähler. Dabei gibt es für alle Apparate eine gemeinsame Leitung und je Apparat eine Ruf- und Sprechleitung.
Durch den Austausch des Sockels, der gleichzeitig die Wandkonsole darstellt, ist daher die Anlage jederzeit erweiterbar.